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Hebeanlage - Abwasser zuverlässig ableiten

In Zeiten des Wohlstandes ist für den Menschen vieles selbstverständlich geworden. Hierzu zählt auch die Funktion unseres Abwassersystems, welches im Falle einer Überlastung für große Schäden verantwortlich wäre. Ohne eine Hebeanlage, die dafür sorgen, dass diese Vorrichtung auch im Kleinen gut funktioniert, kommen viele Privat- und Geschäftshäuser dabei nicht aus. Was genau eine solche Hebeanlage ist und worauf bei ihrer Nutzung geachtet werden sollte, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Was ist eine Hebeanlage?

Hebeanlagen werden dort eingesetzt, wo die Ableitung von Abwasser zum Sammelschacht oder -rohr aufgrund eines zu geringen Gefälles nicht möglich ist. Ein Beispiel hierfür sind tief liegende Waschräume oder andere Installationen, bei denen der Ablauf über der Stelle liegt, an welcher sich das Wasser sammelt. Auch für den Abtransport von Regenwasser können Hebeanlagen genutzt werden.

Wozu dient eine Hebeanlage?

Überall dort, wo Abwasser nicht selbstständig in die Kanalisation gelangen kann, leistet eine Hebeanlage wertvolle Dienste. Durch diese strombetriebene Apparatur wird Wasser rückstausicher in das Sammelrohr abgeleitet, nachdem es in einem gas- und geruchsdichten Behältnis aufgefangen wurde.
Im Falle von tief liegendem Regenwasser sorgt die Anlage dafür, dass dieses in die Sickergrube abgeführt wird. Auch in Häusern, in denen Geräte mit Wasserbedarf, etwa Waschmaschinen, im Keller genutzt werden, kann eine Hebeanlage nötig sein. Oft liegen die Anschlüsse nämlich unterhalb der Rückstauebene, sodass ein Ablauf des Abwassers ohne zusätzliche Unterstützung unmöglich ist. Eine entsprechende Vorrichtung sorgt dafür, dass diese Ebene überwunden wird.
Auch zur Rückstausicherung sind Hebeanlagen bestens geeignet. Sofern die öffentliche Kanalisation durch Starkregen überlastet und bis zur Rückstauebene vollgelaufen ist, werden damit auch sämtliche Anschlussleitungen, welche unterhalb diesem Niveau liegen, mit Wasser gefüllt. Ein Überlaufen der sanitären Anlagen würde schließlich zur Flutung der entsprechenden Räume führen, was durch die Hebeanlage verhindert werden kann.
In einigen Fällen schreibt die DIN EN 12056-4 Abwasserhebeanlagen mit Rückstauschleife zur Rückstausicherung vor!

Welche Arten von Hebeanlagen gibt es?

Es existieren Hebeanlagen für unterschiedliche Bereiche, die im Folgenden genauer beschrieben sind:

Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Abwasser

Für diese Anlagen gelten strenge Anforderungen im Hinblick auf ihre Technik, wodurch der Einsatzbereich bzw. die Anwendung nicht beschränkt wird. Der integrierte Sammelbehälter muss mindestens 20 Liter aufweisen.

Hebeanlagen für fäkalienfreies Wasser

Neben den Anwendungsbereichen, die denen der Hebeanlagen für fäkalienhaltiges Wasser entsprechen, bestehen keine weiteren Auflagen.

Hebeanlagen zur begrenzten Verwendung (WC-Förderer, Kleinhebeanlagen)

Diese Anlagen eignen sich zur Installation von Gäste-WCs sowie Zweitbädern und leiten schmutz- und fäkalienhaltiges Wasser ab. Um Schlammablagerungen und damit verbundene Geruchsbelästigung zu vermeiden, sind bei der Montage folgende Punkte zu beachten:

  • Anbringung direkt neben oder hinter dem WC
  • Rohre nur mit den nötigsten Umleitungen verlegen
  • Spülwassermenge mindestens 6 l, besser 9 l
  • Spartaste des Spülkastens nicht verwenden

Welche Punkte gibt es bezüglich einer Hebeanlage zu beachten?

Grundsätzlich gilt bei der Montage von Hebeanlagen die Einhaltung bestehender Normen und Auflagen, um eine zuverlässige Funktion zu gewährleisten und Folgeschäden zu verhindern. Sie berücksichtigen sowohl die Wahl des passenden Werkstoffes als auch die Mengen an Schmutz und Abwasser, welche abgeleitet werden sollen. Auch die Schallentkopplung der Leitungen ist von Bedeutung.
Wird eine Hebeanlage in einem Schacht verbaut, so ist außerdem ein automatisch betriebener Pumpensumpf gefragt.
Kleinhebeanlagen unterliegen der Norm DIN EN 12050-3, welche ihren Einbau und die Verwendung wie folgt einschränkt:

  • die Sanitäreinheit muss sich in einem Raum mit der Hebeanlage befinden
  • eine Schachtmontage ist unzulässig, da Fehlfunktionen zu spät erkannt würden
    Anschluss von max. einem Handwaschbecken sowie einer Dusche oder einem Bidet
  • nur als Zweit-WC
  • nur für wenige Nutzer zur Verfügung zu stellen
  • weitere Sanitäranlagen wie Geschirrspüler, Waschmaschine etc. sind unzulässig
  • ausschließlich Überflurmontage

Fazit zur Hebeanlage

Eine Hebeanlage ist eine äußerst sinnvolle und oft auch unabdingbare Einrichtung, wenn das anfallende Abwasser einer Sanitäreinrichtung aufgrund eines zu geringen Gefälles nicht von allein in den Sammelschacht gelangt. Unterschieden werden Anlagen, die dem Abführen von Grauwasser aus Waschbecken, Dusche oder Waschmaschine dienen, und jenen, die das Schwarzwasser ableiten, welches Feststoffe wie Fäkalien enthält.
Die Kosten solcher Hebeanlagen hängen von ihrer genauen Funktion sowie der Leistungskraft ab und bewegen sich zwischen 100 Euro und 3.000 Euro. Neben der Montageanleitung sind bei der Installation auch bestehende Normen und Verordnungen zu beachten.

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